Ein weiteres Projekt der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde zu Mob Grazing erprobt und evaluiert das neue Beweidungsverfahren auf Grünlandflächen.
Mob Grazing als Teil von zukunftssicheren Weidestrategien für Trockengebiete ist ein präsentes Thema an der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Mit dem Projekt „Mob Grazing in Nord-Ost-Deutschland – Evaluation eines neuen Beweidungsverfahrens“ wird ein weiterer Schwerpunkt gesetzt. Unter der Leitung von Carsten Ertel vom Fachbereich für nachhaltige Grünlandnutzungssysteme und Grünlandökologie beforscht das Projekt Mob Grazing auf Grünlandflächen.
Akteure im Naturschutz (Naturschutzverbände, Vereine, Schutzgebietsverwaltungen, etc.) sind in den letzten Jahren vermehrt Besitzer*innen von Grünlandflächen geworden. Dieses hat oft zwar einen hohen Naturschutzwert aber eine geringe landwirtschaftliche Güte. Die Bewirtschaftung ist entsprechend schwierig einzuschätzen. Eine Lösung dieses Problems könnte das Beweidungsverfahren Mob Grazing sein. Mob Grazing soll das natürliche Weideverhalten von großen, wild lebenden Wiederkäuer-Herden wie zum Beispiel den Büffelherden vor der Ankunft der europäischen Siedler in Nordamerika imitieren. Das Verfahren wurde von verschiedenen Wissenschaftler*innen und Praktiker*innen in den letzten 30 Jahren beschrieben und erforscht. Es wurden jedoch noch keine Studien in Deutschland und nur wenige in Europa zu Mob Grazing durchgeführt. Das Projekt will Mob Grazing auf die naturschutzfachliche und ökonomische Vorteilshaftigkeit bei der Bewirtschaftung von mineralischen Grünland-Naturschutzflächen im kontinentalen Nordosten Deutschlands untersuchen.
Der Betrieb Weidewirtschaft Liepe konnte hierfür als Kooperationspartner gewonnen werden. Seit 2021 wird auf seinen Flächen schützenwertes Grünland durch eine Herde Angus-Rinder mit dem Mob Grazing Verfahren beweidet. Dabei wird untersucht, ob sich ökologische Parameter durch diese Beweidung ändern und ob das Beweidungsverfahren ökonomisch tragfähig eingesetzt werden kann. Hier berichtet das Bioland Magazin über das Projekt.