Unterschiedliche Wege hin zu einer standortgerechten, klimafreundlichen und resilienten Grünlandbewirtschaftung erforscht das EIP-Projekt KUHproKLIMA. Unter der Leitung von Christine Bajohr wird, neben weiteren Maßnahmen wie Biodiversitätskonzept und Soil Biology Management, das Holistic Planned Grazing-Weidemanagement nach Allan Savory in Wissenschaft und Praxis untersucht. Es handelt sich hierbei um eine ganzheitliche Weidetierhaltung im Rahmen des Holistic Managements. Bei diesem Betriebskonzept werden sowohl ökologische als auch soziale und ökonomische Auswirkungen von Entscheidungen in Einklang gebracht.

Nach dem Vorbild großer Wildtierherden, wie auch beim Mob Grazing, sind für das Holistic Planned Grazing eine hohe Tierbesatzdichte sowie eine kurze Beweidungszeit und eine lange Rastzeit des Aufwuchses nach der Beweidung essenziell. Zudem werden vielfältige Faktoren bei der Planung berücksichtigt, da vor allem das richtige Timing ganz entscheidend ist. Mob Grazing ist aber nicht mit dem holistischen Weidemanagement gleichzusetzen. Ziel ist es hier, die Ökosystemprozesse in einem holistischen Planungsprozess insgesamt zu verbessern. Mob Grazing ist dabei nur ein mögliches Werkzeug, welches für einen Betrieb sinnvoll sein kann. Das Hauptkriterium von Mob Grazing ist die Entstehung einer Mulchschicht, durch das Niedertrampeln großer Weidereste durch die Weidetiere. Vermischt mit Dung schützt die Mulchschicht vor Austrocknung, der Humusaufbau wird gefördert.

Auch das holistische Weidemanagement kann besonders für trockenheitsgefährdete Gebiete relevant sein und Bodenaufbau und -leben fördern. Im zweiten Projektjahr kann KUHproKLIMA bereits gestiegene Erträge und Artenvielfalt beobachten. Die Teilnahme unterschiedlich wirtschaftender Betriebe am Forschungsprojekt mit verschiedenen Bedürfnissen und Zielen stellt die Anwendbarkeit der Ergebnisse auf unterschiedliche Ausgangsbedingungen sicher.

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